Liebesbrief 2024

Liebes Jahr 2024,

ich möchte mich bei dir bedanken.

Ich habe mich irgendwie durch dieses Jahr getanzt und dabei mehr gelernt, neue Fähigkeiten entwickelt und mir selbst mehr beigebracht, als ich je für möglich gehalten hätte (in der begrenzten Zeit, die ich als zweifache Mama freischaufeln konnte). Gleichzeitig habe ich gelernt mich auszuruhen, Pausen zu machen und die “Reste” meiner Depression überwunden.

Im Mai durfte ich dieses Jahr meinen Traummann heiraten – den Vater meiner (bald) drei wundervollen Kinder – und ich bin dankbar für alles, was unseren Alltag heute ausmacht und was in den kommenden Monaten auf uns zukommt. Ich durfte (ungeplant) meine dritte Schwangerschaft beginnen (Ende voraussichtlich März 25) und hab zwar einige Wochen gebraucht aber mich in diesem Jahr auch dazu entschlossen, manchmal einfach dem Timing des Lebens zu vertrauen um die Magie zu spüren. Und spätestens jetzt, kurz vorm Ende der Schwangerschaft und dem Anfang des neuen Lebens bin ich so glücklich wie nie.

2024 war für mich ein Jahr der Erkenntnisse und der Weiterentwicklung. Ich habe viele meiner Muster aufdecken können, vor allem das "People Pleasing" – mein ständiger Begleiter. Ich habe mich getraut, eine Spielgruppe zu leiten, was für mich jahrelang aufgrund meiner Schüchternheit und der Angst, vor Menschen überhaupt zu sprechen, undenkbar gewesen wäre. (Geschweige denn Fingerreime und Lieder zu singen und müden Kleinkind-Mamas das Basteln aufzuzwingen..) aber ich habe mich getraut und es hat so viel Spaß gemacht! Ich hab so viele tolle Mamas kennen gelernt und auch wenn ich oft über meinen Schatten springen musste - liebe ich die Zeit, die ich dort verbracht hab.

Doch die größte Entwicklung hab ich meinen Kindern zu verdanken. Um ehrlich zu sein, sie pushen mich täglich aus meiner Komfortzone und zwingen mich, mich mit ihren ganz eigenen Mitteln über den Tellerrand hinaus zu blicken. (Und das nicht immer freiwillig, denn ich liebe meinen Tellerrand.)

Veränderung fühlt sich am Anfang oft falsch oder ungewohnt an, weil es eben Neuland ist, das wir betreten. Aber ich denke, wir können noch so viel mehr von unseren Kindern lernen, die immer im Hier und Jetzt leben – einem Ort, der für viele Erwachsene fast mystisch ist.

2024 habe ich Gedichte geschrieben und veröffentlicht. Ich habe gelernt, Dinge zu designen, Fotos zu bearbeiten und mir genügend Selbstvertrauen aufgebaut, um all das zu teilen. Ich habe an mir selbst gearbeitet und meine Umgebung so eingerichtet, dass sie mich nicht länger stresst.

Was ich fürs nächste Jahr auf jeden Fall mitnehme, ist:

“Weniger Zeug bedeutet weniger Stress.”

Der Aussortier-Wahn wird weitergehen, und ich werde meinen Besitz um mindestens zwei Drittel weiter reduzieren, um meinen Kopf frei zu bekommen und diese (stille) To-Do-Liste mit ihren unendlichen Aufgaben endlich zum Schweigen zu bringen.

Ich werde das Konzept "Slow Living" weiterhin in unseren Alltag integrieren – viele Pausen machen und mir gönnen, nachzuschlafen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Denn was ich 2024 auch gelernt habe, ist: Wenn es mir nicht gut geht, dann geht es meiner Familie ebenfalls nicht gut. Wir Mamas sind einfach zu wichtig. Wir sind ein großes Vorbild für unsere Töchter und Söhne. Und auch wenn das den Druck vielleicht etwas erhöht, finde ich, dass wir bei unserer eigenen Weiterentwicklung und unserem Wohlbefinden keine Kompromisse machen sollten – denn unsere Kinder sehen und hören einfach alles.

In diesem Sinne möchte ich mich bei dir, liebes Jahr 2024, herzlich bedanken. Ich hoffe, dass ich all diese Fähigkeiten und Erkenntnisse im nächsten Jahr anwenden und weiterentwickeln kann. Es ist das erste Mal, dass ich mein Vision Board schon vor dem 1. Januar fertig habe, dass die Fotos der schönsten Momente diesen Jahres bereits an unseren Wänden hängen und dass unsere Umgebung so aussortiert und aufgeräumt ist wie noch nie.

Einen Großteil davon schiebe ich jetzt mal auf die Schwangerschaftshormone, aber hey, vielleicht kann ich ja einen kleinen Teil dieser motivierten „Ich-mache-es-sofort“-Mentalität beibehalten – auch wenn das Baby dann Anfang März kommt.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein gutes neues Jahr, mögen all eure Wünsche in Erfüllung gehen!

PS: Wir haben 2024 auch unsere 10-jährigen Hundedame Cleo verloren im April und es hat mir das Herz gebrochen. Ihre Asche steht auf einem Regal im Wohnzimmer, da ich es noch nicht geschafft habe sie an einem schönen Ort zu verstreuen. Es beruhigt mich, dass sie da ist. Vielleicht kann ich mich 2025 richtig von ihr verabschieden. Wer weiß.

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